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Strategien für das Arbeiten in einer Welt, die sich weiter erhitzt

Warum selbst gute Klimanachrichten kaum gehört werden – Christian Stöcker

Autor: Matthias

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Christian Stöcker ist Journalist, Kognitionspsychologe und Leiter des Studiengangs „Digitale Kommunikation“ an der HAW Hamburg. Er hat als Autor zuletzt das Buch „Männer, die die Welt verbrennen. Der entscheidende Kampf um die Zukunft der Menschheit“ veröffentlicht.

Im Keynote-Talk zeigt er auf, wie wirkmächtig die Öl- und Gasbranche sich bis heute massive Subventionen sichert, Einfluss nimmt und enorm hohe Gewinne einstreicht. Demgegenüber steht das rasante Wachstum der erneuerbarer Energien weltweit, Deutschlands unterschätzte Rolle im Solar-Boom sowie der Umstand, dass das Potenzial von Solar, E-Autos & Batterien oft unterschätzt wird. Der Talk wurde auf dem Super Impact Day (SID) aufgezeichnet, eine „Festivalkonferenz für mutige Stadtwerke, Städte und Kommunen“.

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In der Saarbrücker Zeitung findet sich ein aktuelles Interview mit Christian Stöcker: „Desinformation zu Klimaschutz und Energie. Christian Stöcker: „Die Öl- und Gasbranche gleicht keinen Pfennig der Schäden aus, die Extremwetterkatastrophen verursachen“:

Stöcker: Die Öl- und Gasbranche hat in den letzten 50 Jahren drei Milliarden Dollar verdient – pro Tag. Gewinn, nicht Umsatz! Das sind rund eine Billion Dollar im Jahr. Im Schnitt, das meiste davon wurde in den letzten 20 Jahren verdient. Die gleiche Branche bekam 2022 laut dem Internationalen Währungsfonds 1,3 Billionen Dollar explizite Subventionen. Das heißt: Es werden Steuergelder eingesetzt, um Öl und Gas billiger zu machen. Noch größer sind die sogenannten impliziten Subventionen, nämlich nicht-eingepreiste Schäden. Die Öl- und Gasbranche hat keinen Pfennig der Schäden ausgeglichen, die 2024 durch Extremwetterkatastrophen verursacht worden sind. Die jährlichen Schäden liegen je nach Schätzung, zwischen sieben und 35 Billionen Dollar. Wenn diese Branchen für sogenannte „negativen Externalitäten“ ihrer Geschäftsmodelle verantwortlich gemacht würden, so wie ein Chemieunternehmen, wenn es Gift in einen Fluss leitet, dann wären sie längst nicht mehr profitabel. Auch nicht, wenn man einfach nur die expliziten Subventionen streichen würde. Meiner Erfahrung nach kennen nicht mal Leute, die sich professionell mit diesem Thema beschäftigen, diese Zahlen. Daran sieht man das Ausmaß der Verzerrung und Propaganda.

Social Profiles von Christian Stöcker: Mastodon, Bluesky

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