Ich habe die letzten Tage damit verbracht, eine neue Version der Mini-Webseite „Aktuelle Erderhitzung“ zu gestalten. Schon eine spannende Herausforderung, die ganze Thematik realistisch zu beschreiben – ohne falsch-naive Hoffnung zu verbreiten, aber ebenso Raum für Erfolgsmeldungen und Fortschritt zu lassen. 🌱
Die Psychologin und Verhaltenstherapeutin Katharina van Bronswijk hat im Jahr 2022 das Buch „Klima im Kopf“ veröffentlicht. Sie ist seit 2009 im Klimaschutz aktiv. Die Initiative GöttingenZero hat sie im Juni 2023 zu einem ausführlichen Vortrag eingeladen, die Aufzeichnung findet sich hier:
Videobeschreibung: „Die Psychologin und Autorin des Buchs „Klima im Kopf“ Katharina van Bronswijk führt uns mit ihrem Vortrag ins Reich der Psychologie und erklärt, warum es Menschen so schwerfällt, trotz des Wissens um den Klimawandel konsequent ins Handeln zu kommen. Faktenreich und mit einem Augenzwinkern werden die Selbstreflektion und auch das gegenseitige Verständnis gefördert, die eine Brücke bauen können um diese Lücke zwischen Wissen und Handeln zu überwinden. […] Der Vortrag fand am 18.06.2023 in der Albanikirche Göttingen im Rahmen der Göttinger Klimaschutztage statt. Organisiert von der Klimaschutzinitiative GöttingenZero.“
Psychologin Lea Dohm kurz und knackig zu der Frage des Moderators vom HR Info Podcast, warum es so schwer fällt beim Thema Klima „sachlich“ zu bleiben:
„Na ja, die Habitabilität, das heißt die Bewohnbarkeit unseres Planeten, beziehungsweise sehr großen Teils unseres Planeten, ist in Gefahr. Kinder und nachfolgende Generationen werden es schlechter haben als wir es heute haben. Uns erwarten ganz drastische Szenarien von Flucht, Vertreibung, Nahrungsmittel- und Wasserknappheit in nie da gewesenem Ausmaß. Wir haben einen erheblichen Zeitdruck, fast wie bei einem medizinischen Notfall. Also als Psychologin kann ich sagen, da ist es normal und angemessen Gefühle zu haben, auch starke Gefühle.“
Lea Dohm
Ein großartiges Zitat, falls man gefragt wird warum einen die Klima- und Biodiversitätskrise so beschäftigt oder warum Menschen so verzweifelt demonstrieren.
Was, wenn weiterhin so unzureichend und langsam gehandelt wird? Super gut gemachter Beitrag von der Deutschen Welle, in welcher die Extremszenarien mal ernsthaft diskutiert werden und auch IPCC-Wissenschaftler:innen sowie auch eine Psychologin dazu Stellung bezieht. In der Reportage von Aditi Rajagopal wird der „happy doomer“ Ben Green vorgestellt. Er hat im sächsischen Wald eine Art Kunstprojekt gestartet hat, in welchem er sich mit dem Wiederaufbau der Zivilisation beschäftigt.
In meinen Augen ein eindrückliches Beispiel für die Verarbeitung von Klimagefühlen.