work while climate

Fröhlich Arbeiten, während die Klimakrise weiter eskaliert?

Schlagwort: Klimaforschung

  • Neue Version von aktuelle-erderhitzung.de

    Ich habe die letzten Tage damit verbracht, eine neue Version der Mini-Webseite „Aktuelle Erderhitzung“ zu gestalten. Schon eine spannende Herausforderung, die ganze Thematik realistisch zu beschreiben – ohne falsch-naive Hoffnung zu verbreiten, aber ebenso Raum für Erfolgsmeldungen und Fortschritt zu lassen. 🌱

    Zur Webseite: https://aktuelle-erderhitzung.de/

  • „Time is up: Messungen Stand Herbst 2023“ – Mark Benecke

    Mark Benecke führt seine „Time is up“-Reihe fort, das Update für den Herbst 2023:

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    Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

    Videobeschreibung: „Kriminal-Biologe Dr. Mark Benecke stellt die neuen Messungen zu Umwelt & Klima für Herbst 2023 mitten im heißesten Sommer seit Menschen-Gedenken vor 🍃 Diesmal live aus der Linnean Society of London, in der Charles Darwin & Alfred Russel Wallace die Evolutions-Überlegungen und -Messungen erstmals vorstellten 🔬 Nebst einer Anmerkung zu von Ernst Haeckel geprägten Begriff des ‚Anthropozäns‘ und neuesten Untersuchungen zu Umwelt, Klima, Eis-Schmelze und Hitze-Warn-Stufen“

  • 1,5 Grad Ziel wird nicht erreicht

    Die traurige Nachricht der letzten Wochen (und Monate):

    Das global vereinbarte Ziel, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, wird nicht erreicht werden. Der Planet wird sich zukünftig mehr als 1,5 Grad erhitzen.

    Der langjährige Klimaforscher Stefan Rahmstorf hatte dies kürzlich in einem Interview bestätigt:

    „Er betonte, rein physikalisch sei es noch möglich, unter dem Wert von 1,5 Grad zu bleiben. Nur habe bei den allermeisten Regierungen der Klimaschutz keine Priorität.

    Rahmstorf führte aus, man müsste das Thema anpacken, „wie wenn man in einer Kriegssituation ist und das einfach die Top-Priorität hat.“ Es fehle nicht an Lösungen, es gebe auch bereits die nötigen Technologien, doch es fehle der politische Wille – auch bei Bundeskanzler Scholz.“

    „Es mangelt am Willen“ – Klimaforscher Rahmstorf hält 1,5-Grad-Ziel politisch kaum noch für erreichbar (31. Juli 2023)

    Diskutiert wurde diese drohende Niederlage schon länger. Im Februar kam die „Hamburg Climate Futures Outlook“ Studie ebenfalls zum Ergebnis: „1,5-Grad-Ziel nicht plausibel: Gesellschaftlicher Wandel wichtiger als physikalische Kipppunkte“.

    Die Menschheit als wirtschaftlich-soziale Gesamtheit (Mark Benecke) hat also versagt. Und dies obwohl alle Staaten der Welt die Pariser Klimaziele unterschrieben und in Gesetze überführt (ratifiziert) haben.

    Gleichzeitig muss nun weiterhin um jedes Zehntelgrad weniger Erhitzung gekämpft werden – ein Kraftakt angesichts dieser Niederlage.

    Denn es gilt weiterhin: je höher sich der Planet erhitzt, desto schwieriger (und lebensgefährlicher) wird das Leben auf dem Planeten. Darauf weisen auch die Autor:innen der Hamburger Studie hin:

    „Für jedes halbe Grad zusätzlicher Globalerwärmung bekommen wir eine deutlich wahrnehmbarere Risikozunahme durch Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürren. Und das bedeutet: Egal, welches Maß an globaler Erwärmung bereits geschehen ist – man mindert immer das weitere Risiko, indem man weitere Erwärmung verhindert.“

    Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie – Quelle: Deutschlandfunk (2023)

    Hier eine (noch etwas ältere) Grafik:

    https://www.moment.at/story/klimakrise-so-heiss-koennte-es-deinem-leben-noch-werden

    Der neue IPCC Jim Skea hat sich hierzu ebenfall zu Wort gemeldet in seiner neuen Funktion, hatte ich hier schon verbloggt: Menschheit verfehlt 1,5-Grad Ziel, neuer IPPC-Chef warnt jedoch vor Panik?

    Die konstruktive Hoffnung:

    Angesicht dieser Neuigkeiten sind Greenwashing und Argumente wie „Es wird doch schon viel und ausreichend Klimaschutz gemacht“ nicht mehr objektiv haltbar. Was man nicht vergessen sollte: Ohne die Pariser Klimaziele, ohne hartnäckige Klimawissenschaft, ohne Aktivist:innen weltweit würden wir vermutlich jetzt bereits in einer +3 Grad heißen Welt leben und auf noch höhere Szenarien zusteuern. Der Zubau der erneuerbaren Energien hätte weltweit ohne dieses Engagement ebenso nicht Fahrt aufgenommen, die Transformation der Wirtschaft wäre kein dringendes Thema, etc. Es sind trotz des Verfehlens Transformationsprozesse in Gang gesetzt worden, die weiterhin laufen.

    Nicht zuletzt könnte das Abhaken des 1,5-Grad-Ziels ggf. neue Kräfte für Transformationsprozesse freisetzen, ein neues „sich ehrlich machen“, etc.

    Mental muss man sich als Inviduum und als Gesellschaft dennoch gleichzeitig auf herausfordernde Zeiten einstellen.

    Beitragsbild: Stefanie Loos / re:publicaRe-publica 23 – Tag 2 (52955844006)CC BY-SA 2.0

  • NASA Erhitzungsanimation aktualisiert

    Die NASA hat ihre Erhitzungsanimation aktualisiert (via Özden Terli):

    Hier klicken, um den Inhalt von twitter.com anzuzeigen

    Deutsche Welle Environment hat außer:innen!

  • Menschheit verfehlt 1,5-Grad Ziel, neuer IPPC-Chef warnt jedoch vor Panik?

    Um das vereinbarte maximale Limit von 1,5-Grad Erderhitzung zu schaffen, gibt es eine wissenschaftlich errechnete Rest-Menge an Treibhausgas, was noch in die Atmosphäre entlassen werden darf die nächsten Jahre. Danach muss die Welt klimaneutral leben und wirtschaften. Die taz hat auf ihrer Schwerpunktseite-Klimakrise diese Uhr nun angepasst auf Grundlage neuer Studien. Plötzlich bleiben nur noch 3 statt 5 Jahre Jahre bis wir klimaneutral leben und wirtschaften:

    taz_co2_uhr
    (mehr …)
  • Drei miese Grafiken und die Frage, ob Gesellschaften bei mehr Extremwetter dennoch gegen den Klimaschutz wählen

    Das Moment-Magazin hat die drei Grafiken zusammengefasst, die derzeit auf Mastodon und Twitter viral gehen. Sie zeigen massive Abweichungen bei den wissenschaftlichen Temperaturmessungen: „Sogar hartgesottene Klimaforscher:innen zeigen sich von den Ausmaßen überrascht. […] Es war zwar klar, dass es irgendwann so kommen würde – dass es so bald der Fall ist, sollte allerdings ein Weckruf sein.“. Schwierig zu verarbeiten solche News.

    Screenshot Instagram Beitrag

    Mehr zum Thema: „‘Off-the-charts records’: has humanity finally broken the climate?“

    Man könnte jetzt hoffnungsvoll denken, dass wenn die Auswirkungen immer mehr spürbar werden, auch mehr Wähler:innen ihre Stimme für radikalen Klimaschutz geben und politische Mehrheiten entstehen.

    Anna Leitner (NGO Global 2000) teilte auf Twitter jedoch zuletzt die Studie „Why the impacts of climate change may make us less likely to reduce emissions“. Diese versucht die Annahme kritisch zu prüfen, ob spürbare Auswirkungen auf die Menschen auch zu einem „nachhaltigeren“ Wahlverhalten führen. Als Social Media Summary gibt Forscher Joel Millward-Hopkins (University of Leeds) kurz und knackig folgendes an:

    As the impacts of warming are experienced more directly and substantially, we may vote for precisely the wrong people.

    Eindrückliche Grafik eines Szenarios, welches der Autor als Warnung – nicht als politische Vorhersage – beschreibt:

    Screenshot Figure 1 der Studie
    Quelle: Figure 1 aus der Studie „Why the impacts of climate change may make us less likely to reduce emissions“ von Joel Millward-Hopkins, CC BY 4.0

    Konstruktive Hoffnung:

    Dieses Szenario bzw. Wahlverhalten ist kein Naturgesetz, der Autor beschreibt es als Warnung. Auch gibt es Hinweise dazu, was gegen diese Dynamik unternommen werden kann:

    Figure 1 doesn’t claim to be exhaustive of all the feedbacks between warming and politics. An obvious missing link is that experiencing the direct impacts of warming (flooding, etc.) may push people to vote for politicians that are serious about mitigating climate change – the intuitive feedback that this article challenges (but doesn’t deny). Another is the way that cooperative forms of nationalism could potentially bolster climate action (Lieven, 2020). Nonetheless, the potential for warming to instead intensify authoritarian populism should be taken seriously, given the risks – given that climate change is now considered a global emergency (Ripple et al., 2019).
    Here, interactions between warming and socioeconomic inequalities are key. […]

    Joel Millward-Hopkins

    Fortunately, climate policies can easily be designed with equality, justice and sustainable development in mind (Hickel et al., 2021). This requires focusing upon international climate finance, carbon taxes with redistribution of revenues, universal access to modern energy, compensation for loss and damages, among other things (Bertram et al., 2018). Implementing such policies could avoid the distributional issues that have often accompanied climate policies in the past, while facilitating ambitious emissions reductions (Soergel et al., 2021).
    The key question is how such policies can find the political support. […]

    Joel Millward-Hopkins

    Der dazugehörige Tweet, über welchen ich auf die Studie aufmerksam wurde:

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    Disclaimer: Ich habe mich noch nicht komplett mit der Studie beschäftigt / keine weiteren Studien dazu betrachtet. Bzgl. der wissenschaftlichen Auseinandersetzung kann ich auch den Podcast Das Klima empfehlen, die sich solchen Themen sehr detailliert widmen.

    Falls es weitere Studien hierzu gibt, gerne in den Kommentaren ergänzen!

Hinweis zu mentaler Gesundheit

Falls dich die Nachrichten zur Lage der Welt oder die Klimakrise sehr stark belasten, gibt es Unterstützungs­­angebote. Niemand ist allein damit! 💚 

Buch-Empfehlungen

Potenziell Furchtbare Tage Antiwork
Klimagefuehle Taschenbuch Lea Dohm
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Nur sage und schreibe 57 Konzerne weltweit verursachen 80% aller CO2-Emissionen. Zudem gilt je wohlhabender, desto mehr Ausstoß. Auch wenn es primär eine systemische, global-politische und wirtschaftlichee Challenge ist – die eigene Auseinandersetzung mit dem Thema und das Engagement können ggf. hilfreich sein:

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