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Fröhlich Arbeiten, während die Klimakrise weiter eskaliert?

Kategorie: Wirtschaft & Finanzen

  • Wer schneller und effizienter arbeiten will, kriegt nicht nur weniger Lohn – sondern auch weniger Rente. 🏆🎉

    developer:innen warten darauf, dass ihre stunden voll sind - im büro ist es schon dunkel

    Was mich am aktuellen Arbeitssystem am meisten nervt: Wer sich selbst „retten“ will, Stunden reduziert, nicht die ganze Woche vor dem Bildschirm sitzen will oder generell seine mentale Gesundheit wichtig findet – der bekommt nicht nur weniger Lohn, sondern auch deutlich weniger Rentenpunkte gegenüber dem Absitzen der (Voll-)Zeit.

    Denn die Rentenpunkte werden rein über das Jahresbruttogehalt berechnet, jedes Jahr kann man ca. einen Rentenpunkte erlangen:

    Image
    Quelle: https://www.ergo.de/de/Ratgeber/finanzielle_vorsorge/rentenpunkte, alle Rechte: ERGO

    Hat man das Glück, die Rente zu erleben, werden die Gesamtpunkte aktuell mit 39,32 Euro multipliziert in Deutschland. Beispiel: 40 Jahre arbeiten von 27 bis 67 = 40 Punkte x 39,32 € = 1572.80 € Brutto-Rente pro Monat, Abzüge kommen noch dazu.

    Ein Studium ohne Arbeiten nebenbei bringt in Deutschland übrigens nur „Versicherungszeit“, aber keine Rentenpunkte. (Hilfreich ist diese Zeitanrechnung, weil man für die frühzeitige Altersrente mindestens 35 Jahre Versicherungszeit braucht).

    Wenn ich komplett ehrlich zu mir selbst bin, will ich bei stark fremdbestimmten Jobs maximal 32h/Woche arbeiten um mental gesund zu bleiben. Vor allem bei High-Performance-Jobs wie Programmierung, wo jede Arbeitsstunde einzeln gebucht werden muss – und man sich teils für diese später rechtfertigen muss.

    Mich macht es besonders betroffen, wenn viele Kolleg:innen freiwillig Stunden reduzieren weil sie keinen Bock oder mentale Kraft für das Vollzeit-Hamsterrad haben, am Ende ungefähr gleich viel Arbeitsoutput haben und sich gleichwertig reinhauen – und dies dann gesellschaftlich mit weniger Rentenpunkten „bestraft“ wird.

    Wer schneller und effizienter arbeitet und nicht die ganze Woche vor dem Bildschirm sitzen möchte, kriegt aktuell nicht nur weniger Lohn – sondern auch weniger Rente. 🏆 🎉 (Voll-)Zeit absitzen wird hingegen belohnt.

    Ohne Aussichten auf ein großes Erbe, besteht hier ggf. auch das Risiko #Altersarmut wenn man jahrelang nicht in Vollzeit, sondern Teilzeit arbeitet.

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  • New Work wird uns nicht retten

    Zwischenruf von Emma Marx im Neue Narrative Magazin unter dem Titel „So kann es nicht weitergehen“:

    Den Erfolg unseres Wirtschaftens skaliert das Bruttoinlandsprodukt – wenn es wächst, dann haben alle mehr Geld zur Verfügung und der Staat kann für sozialen Ausgleich sorgen. An dieses Narrativ sind wir so gewöhnt, dass es uns alternativlos erscheint. Die Gesetze unserer Wirtschaftsordnung erscheinen uns als Naturgesetze und die Wirtschaftswissenschaften als Naturwissenschaften. Daher halten nicht nur Konzerne und reiche Menschen am extraktiven System fest, sondern auch die meisten kleineren Unternehmen – auch sie müssen ihre Gewinne maximieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch individuell merken immer mehr Menschen, dass sie unter diesem System leiden, aber ihr Handlungsspielraum ist begrenzt, weil sie in strukturellen Zwängen feststecken.

    […]

    Aber sind wir ehrlich: Mit der Einführung einiger Scrum-Meetings hat noch keine Organisation das Wirtschaftssystem oder auch nur sich selbst revolutioniert. New-Work-Praktiken allein sind nicht die Lösung. Unternehmen müssen sich ihrer ethischen Verantwortung bewusst werden und nicht nur im Rahmen von Wettbewerbsvorteilen aktiv werden. Das bedeutet, einen Purpose zu formulieren und klar festzulegen, welchen gesellschaftlichen oder ökologischen Beitrag sie leisten wollen.

    (via LinkedIn)

  • Wichtig für Österreich: Die Umstellung auf „grünen“ Stahl

    Wo wird der Kampf gegen die Erderhitzung denn mal konkret? Wo sieht man den Prozess hin zur Klimaneutralität? Ein Beispiel: Die österreichische Stahlindustrie.

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  • Können wir die Wirtschaft schrumpfen? – Verena Mischitz

    Die Journalistin Verena Mischitz hat sich der großen Frage gewidmet, die bezüglich der Klimakrise weiterhin der Elefant im Raum ist: Können wir die Wirtschaft schrumpfen?

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  • Warum der Clean-Energy-ETF gegen Big Oil verliert

    Der Clean Energy ETF ist bei Privatanleger:innen beliebt, die Energiewende extrem wichtiges politisches Ziel weltweit – und doch fallen die Kurse derzeit. Der Welt-Börsenpodcast hat dieser Frage eine kleine Episode gewidmet:

    Der Podcast geht nicht unglaublich in die Tiefe, aber zum Einstieg vielleicht ein gute kurze Einführung.

    Anthropologe und Autor von „Weniger ist mehr“, Jason Hickel, hatte den Missstand bzgl. Profitabilität von Investitionen zuletzt auch vertwittert (Tweet):

    https://twitter.com/jasonhickel/status/1700572226288800008

    Weitere aktuelle News hierzu:

    Alle Beiträge zum Thema ETFs & Klimakrise auf crunchtime: ETF.

    Beitragsfoto: Denise Chan / Unsplash Lizenz

  • „Die Erdzerstörer“- Dokumentarfilm von Jean-Robert Viallet

    Beeindruckende Dokumentation aus dem Jahr 2019, welche nun wieder online verfügbar ist. Sie zeigt, dass vieles hätte anders entschieden werden können im „Industriekapitalismus“ der letzten Jahrzehnte: Solarstrom für die neu entstehenden Eigenheime zum Beispiel. Dokumentarfilm von Jean-Robert Viallet (F 2019, 99 Min), Verfügbar bis zum 31.12.2023.

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  • Trotz Klimakrise jetzt noch in ETFs investieren?

    Wie gewinnbringend sind ETF-Investments, wenn sich Krisen wie die steigende Erderhitzung sowie das globale Artensterben immer mehr zuspitzen in den nächsten Jahren? Dieser Blogbeitrag ist ein erster Versuch der Annäherung – als Laie.

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  • Grüne ETFs sind derzeit oft einfach nur Greenwashing

    ETFs sind bei Kleinanleger:innen inzwischen sehr beliebt. Insbesondere weil klassische Sparbücher seit längerem keine Gewinne mehr abwerfen, die hohe Inflation den Geldwert mindert und Trading-Apps das Kaufen von ETF-Anteilen extrem einfach machen. Außerdem sind die Gebühren gegenüber klassischen Finanzprodukten oft deutlich günstiger, die Bündelung einer Vielzahl von Firmen-Anteil soll Risiken minimieren und der Blick in die Vergangenheit verspricht stabile Gewinne auf lange Sicht.

    Wie großartig wäre es nun, wenn man mit seinem Investment auch gleichzeitig die Klimakrise bekämpfen könnte?! Dieses Versprechen machen nachhaltige „grüne“ ESG“-ETFs seit einigen Jahren. Bisher erfüllen sie die Ansprüche jedoch keineswegs wie aktuelle Recherchen zeigen:

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  • How to Save the Planet: Degrowth vs Green Growth?

    Ich habe aus dem Panel für mich kein klares Fazit mitgenommen, wollte es hier jedoch doch nochmal explizit verlinken:

    „At Oxford University’s School of Geography and Environment, Professor Samuel Fankhauser, a leading academic on green growth, and Professor Jason Hickel, a leading academic on degrowth, go head to head on one of the biggest questions of our time. This panel will be moderated by Kate Raworth, author of Doughnut Economics.“

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  • Die faulen Ausreden von Politik und Wirtschaft – Katharina Rogenhofer

    Katharina Rogenhofer ist österreichische Klimaaktivistin und Autorin. Sie war Initiatorin des Klimavolksbegehrens Österreich und hat das Buch Ändert sich nichts, ändert sich alles veröffentlicht. Seit drei Jahren hat sie auf moment.at sie die Video-Kolumne #Dauerbrenner publiziert. Die Kolumne endet nun leider, aber die letzte Folge hat es noch mal in sich 🔥:

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    Video-Beschreibung: „Wir haben weniger als 7 Jahre Zeit, unseren Co2-Ausstoß weltweit zu halbieren. Statt alle Weichen in die richtige Richtung zu stellen, reden sich viele Politiker:innen auf die Menschen raus – die seien einfach noch nicht bereit. Aber stimmt das wirklich?“

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Hinweis zu mentaler Gesundheit

Falls dich die Nachrichten zur Lage der Welt oder die Klimakrise sehr stark belasten, gibt es Unterstützungs­­angebote. Niemand ist allein damit! 💚 

Buch-Empfehlungen

Potenziell Furchtbare Tage Antiwork
Klimagefuehle Taschenbuch Lea Dohm
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Nur sage und schreibe 57 Konzerne weltweit verursachen 80% aller CO2-Emissionen. Zudem gilt je wohlhabender, desto mehr Ausstoß. Auch wenn es primär eine systemische, global-politische und wirtschaftlichee Challenge ist – die eigene Auseinandersetzung mit dem Thema und das Engagement können ggf. hilfreich sein:

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