Sein Leben lang Vollzeit und ohne Unterbrechungen zu arbeiten, sei nach wie vor das Maß aller Dinge. Diese Norm müsse dringend umgekehrt werden, argumentiert Jurczyk. „Es wäre wichtig, die Lebensläufe zu entzerren.“ Zumal die Lebenserwartung steigt und die Menschen künftig wohl auch immer länger arbeiten müssten. „Wir müssen Arbeit so gestalten, dass die Menschen nicht fix und fertig sind“, meint die Soziologin deshalb.
„Es wäre wichtig, die Lebensläufe zu entzerren.“ (Soziologin Karin Jurczyk)
Gemeinsam mit dem Rechts- und Politikwissenschafter Ulrich Mückenberger hat Jurczyk ein Konzept entwickelt, mit dem alles anders werden soll. Es trägt den etwas sperrigen Namen „Optionszeitenmodell“ und sieht Folgendes vor: Jeder Mensch hat im Lauf seines Erwerbslebens ein Budget von neun Jahren bezahlter Auszeit, und zwar versehen mit einem Rechtsanspruch.
„Wir müssen Arbeit so gestalten, dass die Menschen nicht fix und fertig sind“. Auszeiten vom Job. Der Standard (November 2024) – im Artikel findet sich auch der Link zu einer Podcast-Episode mit Karin Jurczyk.
Vorschaubild Social Media: Heinrich-Böll-Stiftung from Berlin, Deutschland, Karin Jurczyk (17711641549), CC BY-SA 2.0, aufgenommen von Stephan Röhl.