work while climate

Strategien für das Arbeiten in einer Welt, die sich weiter erhitzt

Kategorie: Aktueller Stand

  • „Wenn du 15 mal die Feuerwehr rufst und sie nicht kommt, dann musst du selber löschen“ – Tadzio Müller

    Der Aktivist Tadzio Müller geht da hin, wo es weh tut: Trotz der unzähligen Notrufe an Politik und Wirtschaft wurde bisher zu wenig gehandelt, das 1,5-Grad-Limitierungs-Ziel ist bspw. schon nicht mehr realistisch erreichbar. Was bringen also weitere Appelle an Regierung & Wirtschaft, mit denen man es schon die letzten 15 Jahre versucht hat? Mit seiner Kritik spricht er sicher auch vielen frustrierten und verzweifelten Menschen aus der Seele, die das Nicht-Handeln von Regierungen mit ansehen:

    Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
    Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.

    Das im Video angesprochene Podium aus Leipzig findet sich hier als Aufzeichnung:

    Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
    Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.

    Eine Antwort auf den Tweet gab es u.a. von Klimapsychologin Lea Dohm:

    Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
    Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.

    Zum Kontext:

    Tadzio Müller ist unter anderem Mitgründer des Bündnisses Ende Gelände.

    Bezüglich einer möglichen Radikalisierung der Klimabewegung warnte Müller selbst in der Vergangenheit, wenn die Entscheider:innen nicht Handeln und den nötigen Klimaschutz weiter blockieren. Hier gab es bereits einige kontroverse Debatten – auch zur strategischen Ausrichtung der Klimabewegung:

    Beitragsbild: Stefan Müller (climate stuff) from Germany, „1JahrNurBlockiert“, Demonstration von Fridays For Future, Berlin, 13.12.2019 (49214058888)CC BY 2.0

  • Reel: Warum erhitzt CO2 den Planeten?

    Deutsche Welle Environment hat zwei Reels auf Instagram gepostet, die ich sehr „on point“ fand. Oft vermisse ich dieses „kurz & knackig“ noch bei anderen Kurzvideos, die ich bisher online gesehen habe. Daher Kudos an die Ersteller:innen!

    Instagram: DW Environment, YouTube: DW Planet A

    How is CO2 warming the planet? Kurzvideo: YouTube Shorts, Instagram Reel
    How much does the north emit? Kurzvideo: YouTube Shorts, Instagram Reel.

  • „Die Erdzerstörer“- Dokumentarfilm von Jean-Robert Viallet

    Beeindruckende Dokumentation aus dem Jahr 2019, welche nun wieder online verfügbar ist. Sie zeigt, dass vieles hätte anders entschieden werden können im „Industriekapitalismus“ der letzten Jahrzehnte: Solarstrom für die neu entstehenden Eigenheime zum Beispiel. Dokumentarfilm von Jean-Robert Viallet (F 2019, 99 Min), Verfügbar bis zum 31.12.2023.

    Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
    Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

    (mehr …)
  • NASA Erhitzungsanimation aktualisiert

    Die NASA hat ihre Erhitzungsanimation aktualisiert (via Özden Terli):

    Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
    Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.

    Deutsche Welle Environment hat außer:innen!

  • Menschheit verfehlt 1,5-Grad Ziel, neuer IPPC-Chef warnt jedoch vor Panik?

    Um das vereinbarte maximale Limit von 1,5-Grad Erderhitzung zu schaffen, gibt es eine wissenschaftlich errechnete Rest-Menge an Treibhausgas, was noch in die Atmosphäre entlassen werden darf die nächsten Jahre. Danach muss die Welt klimaneutral leben und wirtschaften. Die taz hat auf ihrer Schwerpunktseite-Klimakrise diese Uhr nun angepasst auf Grundlage neuer Studien. Plötzlich bleiben nur noch 3 statt 5 Jahre Jahre bis wir klimaneutral leben und wirtschaften:

    taz_co2_uhr
    (mehr …)
  • „Leben wir in einer Dauerkrise?“ – Sascha Friesike

    Prof. Dr. Sascha Friesike klärt die Frage, ob wir nun in einer Dauerkrise leben – und ob dies wirklich ein neuer Zustand ist. Ich persönliche finde solche Betrachtungen aus der „Vogelperspektive“ immer wieder unglaublich wichtig, um sich zu verorten in der Welt:

    Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
    Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

    Der YouTube-Kanal von Sascha Friesike und seinem Team (finanziert über RBB) ist generell eine absolute Follow-Empfehlung wert: Menschen und Muster.

    Konstruktive Hoffnung: Es hilft potenziell, wenn man besser versteht in was für einer Welt und unter welchen Rahmenbedingungen man sein Leben gestaltet. Mental kann man sich hierauf ebenfalls ggf. teils vorbereiten (Resilienz). Siehe bspw. Klimagefühle-Buch und viele weitere Quellen.

  • Umwelt-Update für Juli/August 2023 – Mark Benecke

    Mark Benecke hat ein neues Video seiner Serie „Umwelt-Update“ veröffentlicht, wie immer sehr informativ:

    Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
    Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

    Zwei Screenshots aus dem Video:

    Studie über Hitzepläne der Länder, teils sind diese schon 2003 entwickelt worden
    Modell von direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels

  • Drei miese Grafiken und die Frage, ob Gesellschaften bei mehr Extremwetter dennoch gegen den Klimaschutz wählen

    Das Moment-Magazin hat die drei Grafiken zusammengefasst, die derzeit auf Mastodon und Twitter viral gehen. Sie zeigen massive Abweichungen bei den wissenschaftlichen Temperaturmessungen: „Sogar hartgesottene Klimaforscher:innen zeigen sich von den Ausmaßen überrascht. […] Es war zwar klar, dass es irgendwann so kommen würde – dass es so bald der Fall ist, sollte allerdings ein Weckruf sein.“. Schwierig zu verarbeiten solche News.

    Screenshot Instagram Beitrag

    Mehr zum Thema: „‘Off-the-charts records’: has humanity finally broken the climate?“

    Man könnte jetzt hoffnungsvoll denken, dass wenn die Auswirkungen immer mehr spürbar werden, auch mehr Wähler:innen ihre Stimme für radikalen Klimaschutz geben und politische Mehrheiten entstehen.

    Anna Leitner (NGO Global 2000) teilte auf Twitter jedoch zuletzt die Studie „Why the impacts of climate change may make us less likely to reduce emissions“. Diese versucht die Annahme kritisch zu prüfen, ob spürbare Auswirkungen auf die Menschen auch zu einem „nachhaltigeren“ Wahlverhalten führen. Als Social Media Summary gibt Forscher Joel Millward-Hopkins (University of Leeds) kurz und knackig folgendes an:

    As the impacts of warming are experienced more directly and substantially, we may vote for precisely the wrong people.

    Eindrückliche Grafik eines Szenarios, welches der Autor als Warnung – nicht als politische Vorhersage – beschreibt:

    Screenshot Figure 1 der Studie
    Quelle: Figure 1 aus der Studie „Why the impacts of climate change may make us less likely to reduce emissions“ von Joel Millward-Hopkins, CC BY 4.0

    Konstruktive Hoffnung:

    Dieses Szenario bzw. Wahlverhalten ist kein Naturgesetz, der Autor beschreibt es als Warnung. Auch gibt es Hinweise dazu, was gegen diese Dynamik unternommen werden kann:

    Figure 1 doesn’t claim to be exhaustive of all the feedbacks between warming and politics. An obvious missing link is that experiencing the direct impacts of warming (flooding, etc.) may push people to vote for politicians that are serious about mitigating climate change – the intuitive feedback that this article challenges (but doesn’t deny). Another is the way that cooperative forms of nationalism could potentially bolster climate action (Lieven, 2020). Nonetheless, the potential for warming to instead intensify authoritarian populism should be taken seriously, given the risks – given that climate change is now considered a global emergency (Ripple et al., 2019).
    Here, interactions between warming and socioeconomic inequalities are key. […]

    Joel Millward-Hopkins

    Fortunately, climate policies can easily be designed with equality, justice and sustainable development in mind (Hickel et al., 2021). This requires focusing upon international climate finance, carbon taxes with redistribution of revenues, universal access to modern energy, compensation for loss and damages, among other things (Bertram et al., 2018). Implementing such policies could avoid the distributional issues that have often accompanied climate policies in the past, while facilitating ambitious emissions reductions (Soergel et al., 2021).
    The key question is how such policies can find the political support. […]

    Joel Millward-Hopkins

    Der dazugehörige Tweet, über welchen ich auf die Studie aufmerksam wurde:

    Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
    Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.

    Disclaimer: Ich habe mich noch nicht komplett mit der Studie beschäftigt / keine weiteren Studien dazu betrachtet. Bzgl. der wissenschaftlichen Auseinandersetzung kann ich auch den Podcast Das Klima empfehlen, die sich solchen Themen sehr detailliert widmen.

    Falls es weitere Studien hierzu gibt, gerne in den Kommentaren ergänzen!

  • „Was, wenn die besten Jahre vorbei sind?“ – Jonas Schaible

    Journalist Jonas Schaible hat im Spiegel kürzlich das Essay „Was, wenn die besten Jahre vorbei sind?“ (leider hinter Paywall) veröffentlicht, auf Twitter postete er eine Kurz-Zusammenfassung.

    Der Autor Jonas Schaible am 14.06.2022 in Berlin
    © Dominik Butzmann/DER SPIEGEL

    Hier ein paar Snippets:

    (mehr …)
  • „Als Psychologin kann ich sagen, da ist es normal und angemessen Gefühle zu haben“ – Lea Dohm

    Psychologin Lea Dohm kurz und knackig zu der Frage des Moderators vom HR Info Podcast, warum es so schwer fällt beim Thema Klima „sachlich“ zu bleiben:

    „Na ja, die Habitabilität, das heißt die Bewohnbarkeit unseres Planeten, beziehungsweise sehr großen Teils unseres Planeten, ist in Gefahr. Kinder und nachfolgende Generationen werden es schlechter haben als wir es heute haben. Uns erwarten ganz drastische Szenarien von Flucht, Vertreibung, Nahrungsmittel- und Wasserknappheit in nie da gewesenem Ausmaß. Wir haben einen erheblichen Zeitdruck, fast wie bei einem medizinischen Notfall. Also als Psychologin kann ich sagen, da ist es normal und angemessen Gefühle zu haben, auch starke Gefühle.“

    Lea Dohm

    Ein großartiges Zitat, falls man gefragt wird warum einen die Klima- und Biodiversitätskrise so beschäftigt oder warum Menschen so verzweifelt demonstrieren.

    Lea Dohm ist Psychologin, Gründerin der Psychologists for Future sowie Autorin des Buchs Klimagefühle. Quelle des Ausschnitts: HR Info Podcast „Klima, Kämpfe, Konsequenzen: Lasst uns reden!“, via Twitter.

Fröhlich arbeiten, während die Klimakrise weiter eskaliert?

Dieser Blog beschäftigt sich mit den Widersprüchen der aktuellen Arbeitswelt im Kontext der Klima- und Biodiversitätskrise, primär aus Sicht von „normalen“ Angestellten.

Hinweis zu mentaler Gesundheit

Falls dich die Nachrichten zur Lage der Welt oder die Klimakrise sehr stark belasten, gibt es Unterstützungs­­angebote. Niemand ist allein damit! 💚 

Ein Anker für Zuversicht – trotz aller Krisen – kann auch in der bisherigen Geschichte der Menschheit gefunden werden: Menschen helfen sich im Katastrophenfall, es bricht nicht direkt Bürgerkrieg aus (Rutger Bregman).

Buch-Empfehlungen

Potenziell Furchtbare Tage Antiwork
Klimagefuehle Taschenbuch Lea Dohm
Image

» weitere Buchempfehlungen

Webseiten-Empfehlung

Nur sage und schreibe 57 Konzerne verursachen 80% aller CO2-Emissionen. Zudem gilt je wohlhabender, desto mehr Ausstoß. Auch wenn es primär eine systemische, global-politische und wirtschaftliche Challenge ist – die eigene Auseinandersetzung mit dem Thema sowie das Sich-Engagieren können hilfreich sein:

Daskannstdutun

Suche

Follow / Abonnieren

Du kannst den Blog auch als Newsletter abonnieren.