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Fröhlich Arbeiten, während die Klimakrise weiter eskaliert?

Drei miese Grafiken und die Frage, ob Gesellschaften bei mehr Extremwetter dennoch gegen den Klimaschutz wählen

Autor: Matthias

Das Moment-Magazin hat die drei Grafiken zusammengefasst, die derzeit auf Mastodon und Twitter viral gehen. Sie zeigen massive Abweichungen bei den wissenschaftlichen Temperaturmessungen: „Sogar hartgesottene Klimaforscher:innen zeigen sich von den Ausmaßen überrascht. […] Es war zwar klar, dass es irgendwann so kommen würde – dass es so bald der Fall ist, sollte allerdings ein Weckruf sein.“. Schwierig zu verarbeiten solche News.

Screenshot Instagram Beitrag

Mehr zum Thema: „‘Off-the-charts records’: has humanity finally broken the climate?“

Man könnte jetzt hoffnungsvoll denken, dass wenn die Auswirkungen immer mehr spürbar werden, auch mehr Wähler:innen ihre Stimme für radikalen Klimaschutz geben und politische Mehrheiten entstehen.

Anna Leitner (NGO Global 2000) teilte auf Twitter jedoch zuletzt die Studie „Why the impacts of climate change may make us less likely to reduce emissions“. Diese versucht die Annahme kritisch zu prüfen, ob spürbare Auswirkungen auf die Menschen auch zu einem „nachhaltigeren“ Wahlverhalten führen. Als Social Media Summary gibt Forscher Joel Millward-Hopkins (University of Leeds) kurz und knackig folgendes an:

As the impacts of warming are experienced more directly and substantially, we may vote for precisely the wrong people.

Eindrückliche Grafik eines Szenarios, welches der Autor als Warnung – nicht als politische Vorhersage – beschreibt:

Screenshot Figure 1 der Studie
Quelle: Figure 1 aus der Studie „Why the impacts of climate change may make us less likely to reduce emissions“ von Joel Millward-Hopkins, CC BY 4.0

Konstruktive Hoffnung:

Dieses Szenario bzw. Wahlverhalten ist kein Naturgesetz, der Autor beschreibt es als Warnung. Auch gibt es Hinweise dazu, was gegen diese Dynamik unternommen werden kann:

Figure 1 doesn’t claim to be exhaustive of all the feedbacks between warming and politics. An obvious missing link is that experiencing the direct impacts of warming (flooding, etc.) may push people to vote for politicians that are serious about mitigating climate change – the intuitive feedback that this article challenges (but doesn’t deny). Another is the way that cooperative forms of nationalism could potentially bolster climate action (Lieven, 2020). Nonetheless, the potential for warming to instead intensify authoritarian populism should be taken seriously, given the risks – given that climate change is now considered a global emergency (Ripple et al., 2019).
Here, interactions between warming and socioeconomic inequalities are key. […]

Joel Millward-Hopkins

Fortunately, climate policies can easily be designed with equality, justice and sustainable development in mind (Hickel et al., 2021). This requires focusing upon international climate finance, carbon taxes with redistribution of revenues, universal access to modern energy, compensation for loss and damages, among other things (Bertram et al., 2018). Implementing such policies could avoid the distributional issues that have often accompanied climate policies in the past, while facilitating ambitious emissions reductions (Soergel et al., 2021).
The key question is how such policies can find the political support. […]

Joel Millward-Hopkins

Der dazugehörige Tweet, über welchen ich auf die Studie aufmerksam wurde:

Hier klicken, um den Inhalt von twitter.com anzuzeigen

Disclaimer: Ich habe mich noch nicht komplett mit der Studie beschäftigt / keine weiteren Studien dazu betrachtet. Bzgl. der wissenschaftlichen Auseinandersetzung kann ich auch den Podcast Das Klima empfehlen, die sich solchen Themen sehr detailliert widmen.

Falls es weitere Studien hierzu gibt, gerne in den Kommentaren ergänzen!

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